Der Bundesrat hat sich im Rahmen des Postulat 18.3384 «Bessere Betreuung und Behandlung von Menschen am Lebensende» das Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Gesundheitliche Vorausplanung GVP zu verbessern. Er hat dazu das BAG und die SAMW beauftragt, sich dieser Forderung anzunehmen und eine ständige nationale Arbeitsgruppe GVP einzusetzen. Diese hat im Frühling 2021 ihre Arbeit aufgenommen. Piero Catani arbeitet als Vorstandsmitglied SAGES in der AG mit.
In einem ersten Schritt wurde der Handlungsbedarf ermittelt und Empfehlungen erarbeitet. Daraus wurde ein «Modell für die Umsetzung der GVP» im Frühling 2021 in eine breite Vernehmlassung bei Fachgesellschaften, nationalen Organisationen und interessierten Personen geschickt. Die rund 170 eingegangenen Stellungnahmen wurden in der AG diskutiert und teilweise aufgenommen. Nun hat die Arbeitsgruppe eine «Roadmap für die Umsetzung der GVP in der Schweiz» veröffentlicht. Die Roadmap beinhaltet ein Modell mit drei Modulen je nach Lebenssituation. Zudem skizziert sie 12 Empfehlungen, die dazu beitragen sollen, dass GVP im Alltag stärker verbreitet und verankert wird. Dabei werden vier Bereiche angesprochen:
1) Sensibilisierung der Bevölkerung,
2) Hilfestellungen zur GVP für alle,
3) Rolle der Fachpersonen im Gesundheits-, Sozial- und Beratungsbereich
4) Qualitätsverbesserungen der Instrumente und Prozesse.
Das Dokument bietet weder eine Vorlage für die Patientenverfügung noch will es bestehende Initiativen im Bereich GVP ersetzen. Vielmehr soll es die Bekanntheit, Zugänglichkeit und Qualität der GVP verbessern. Die Empfehlungen werden nun schrittweise umgesetzt; Projekte und Arbeiten in Subgruppen mit entsprechender Expertise sind bereits in Planung.
Die Roadmap ist online in vier Sprachen (d/f/i/e) verfügbar. Auf der Website der «Plattform Palliative Care» sowie auf der Website der SAMW finden sich zudem vertiefende Informationen.