In der Schweiz sind 50 bis 60 % der Asylsuchenden und Flüchtlinge von Traumafolge-Störungen betroffen. Es gibt zu wenig Therapieplätze, zudem werden die Dolmetscher-Kosten von den Krankenkassen nicht übernommen.
Um dem etwas entgegenzusetzen, haben politische Flüchtlinge gemeinsam mit Fachleuten der psychischen Gesundheit Paxion gegründet. Paxion will mit zwei Projekten Geflüchtete zu aktiven MitgestalterInnen machen.
Projekt ComPaxion: Neues psychosoziales Beratungsangebot für Geflüchtete. Geflüchtete und Personen mit Migrationshintergrund beraten Geflüchtete psychologisch in ihrer Muttersprache und helfen ihnen, sich zu organisieren. In Deutschland ist das Beratungs-Konzept des Projekts Ipso bereits erfolgreich erprobt und in die Praxis umgesetzt worden. In Zusammenarbeit mit Ipso will Paxion das Beratungskonzept in der Schweiz einführen. Dazu werden Geflüchtete in einem einjährigen Lehrgang zu BeraterInnen ausgebildet.
Projekt PartiziPaxion: In einem zweiten Projekt vernetzen sich Geflüchtete mit Einheimischen, und Geflüchtete nehmen dank persönlichen Beziehungen am sozialen und politischen Leben in der Schweiz teil. Dabei wird an die Methodik von euforia und community imp!act angeknüpft.
Am 4. Mai 2019 um 10.00 Uhr lanciert Paxion seine Projekte. Inge Missmahl, Gründerin von Ipso, und Haile Kassa von euforia teilen ihre Erfahrungen. Vorstand und Beirat von Paxion präsentieren ihre Pläne. Von 14.00 bis 16.00 findet ein Fachseminar statt, an dem das Beratungskonzept von Ipso näher vorgestellt und diskutiert wird. Eingeladen sind interessierte Fachleute der psychischen Gesundheit, die sich über den Beratungsansatz und die Ausbildung informieren wollen oder die sich im Projekt ComPaxion engagieren möchten. Die Zahl der TeilnehmerInnen ist beschränkt.
Ort: Kirchgemeindehaus, Friedensstrasse 9, 3007 Bern